Nicht nur das Automobil wurde
in Mannheim/Baden erfunden




Viele Ideen, die in Mannheim geboren wurden, haben das Gesicht der Welt verändert. Und aus mehreren kleinen Mannheimer Werkstätten wurden weltweit beachtete Konzerne!

Bereits in der Goethezeit hatte Mannheim einen Erfinder, der genau wie Dr. Carl Benz in Karlsruhe geboren war, aber in Mannheim lebte und wirkte:

Die Draisine des Freiherrn Drais
Karl Drais, damals noch Freiherr, dann Bürger Karl Drais. Er erfand 1817 das Zweiradprinzip für Fahrrad und Motorrad (siehe hierzu auch die mehrsprachige webpage des ADFC Mannheim: www.karl-drais.de, sowie www.karldrais.de.). Mit seiner Fahrt vom 12.6.1817, der ersten Zweiradfahrt der Geschichte, war der Grundstein für die moderne individuelle Mobilität ohne Pferd gelegt. Mit jener Erfindung des Zweirads begann der Siegeszug des Fahrrads, Motorrads und Automobils! Seine Laufmaschine wurde "Veloziped" genannt, teilweise auch "Draisine", wobei letzterer Name sich doch eher mit dem von ihm 1842 in Karlsruhe entwickelten vierrädrigen Schienenfahrzeug mit Fußantrieb verbindet. Weitere Erfindungen von ihm waren: ein Klavierrekorder, der erste Tastendrücke auf Papierband aufzeichnete, 1821 die erste Tastenschreibmaschine für 25 Buchstaben, die er 1829 weiterentwickelte zur Schnellschreibmaschine mit 16 Tasten sowie erstmals mit Lochstreifen!

Im Jahre 1848 errichtet der 27-jährige Juwelier (!) Friedrich Engelhorn eine Leuchtgasfabrik und versorgt Mannheim mit Licht. Das in leuchtenden Farben anfallende Abfallprodukt Steinkohlenteer läßt Engelhorn erkennen, daß den synthetischen Farben die Zukunft gehört. Er gründet im Mannheimer Stadtteil Jungbusch die Badische Anilin- & Soda-Fabrik. Später zieht die BASF dann auf die andere Rheinseite nach Ludwigshafen um.

Es folgt Dr. Carl Benz, der im Quadrat T 6 den Motorwagen entwickelt, der im Jahre 1886 patentiert wird, und damit das erste brauchbare Automobil weltweit ist. Auch heute noch ist sein Name weltweit bekannt, denn nicht nur Janis Joplin wünschte sich einen Mercedes Benz. Daß der Stuttgarter Konzern vor kurzem den Namen Benz, des Erfinders des Automobils, nicht wieder in den neuen Konzernnamen aufnahm, nachdem man sich von Chrysler getrennt hatte, hat in Baden für große Enttäuschung gesorgt.

Zu den Entwicklungen, die in Mannheim entstanden und anschließend um die Welt gingen, gehört auch der Lanz-Bulldog, ein Ackerschlepper, der die Arbeit in der Landwirtschaft weltweit bedeutend erleichterte. Es war Dr. Ing. Fritz Huber, der den Einzylinder-Glühkopfmotor zum "Bulldog" entwickelte. 1956 wurden die Produktionsstätten in Mannheim von John Deere übernommen.

Und der Mannheimer Flugpionier Julius "Uss" Hatry (1906-2000) konstruierte das erste brauchbare Flugzeug mit Raketenantrieb, HATRY-RAK 1, dessen erfolgreichen Erstflug er am 17.9.1929 als Pilot selbst durchführte. Und obwohl er ein genialer Konstrukteur war, erteilten ihm die Nationalsozialisten wenige Jahre später wegen eines jüdischen Großvaters Berufsverbot.

Ohne alle wichtigen Ideen und Firmen nennen zu können, möchten wir doch noch auf eine Mannheimer Firmengründung hinweisen und zitieren dabei die Zeitung "Mannheimer Morgen"vom 24.1.2007:

1972 richteten fünf junge Programmierer ein Büro in der Mannheimer Innenstadt ein. Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector, Klaus Tschira, Dietmar Hopp und Hasso Plattner. Sie gründeten die Firma "SAP Systemanalyse und Produktentwicklung" und entwickelten Software zur Verwaltung mittelständischer Unternehmen. Inzwischen ist die Produktpalette breit gefächert. Vertreten ist der Konzern auf allen fünf Kontinenten und beschäftigt weltweit 36.000 Mitarbeiter. Den Sitz verlegten die Gründer allerdings später nach Walldorf, die Stadt, die durch die Familie Astor weltberühmt wurde, als diese als Auswanderer ihr New Yorker Hotel "Waldorf Astoria" tauften!